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Reis für alle

Reis für alle

22.01.2016

Su lebte gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn in einem kleinen Haus inmitten von Reisfeldern. Die säumenden Felder gehörten der Familie und dienen während der Sommermonate dem Reisanbau. 2,5 Erwachsenen können von dem Ertrag ihrer Felder ein Jahr lang leben.... noch genug, um die gesamte Familie zu ernähren. Doch Su Sohn wird älter werden und der Reisertrag nicht mehr alle sättigen. Vorausschauend suchen viele Familien nach ertragreichen Verdienstalternativen. Eine große Auswahl gibt es nicht. Viele junge Mädchen entdeckten daher den Wandertourismus für sich. Schon in jungen Jahren begleiten sie touristische Wandergruppen versuchen englisch zu lernen und zu sprechen, in der Hoffnung später einmal selber als Reiseführer eine Gruppe leiten zu können. Auch Su begann mit 13 Jahren sich Wandergruppen aus dem Ausland anzuschließen. Die Mädchen wandern dann stundenlang zusammen mit der gewählten Gruppe, versuchen einige Handarbeitswaren zu verkaufen und neue englische Sätze und Worte zu lernen. Su hatte das Glück mit 16 Jahren von einer lokalen Reiseagentur angestellt zu werden und eigene Wandergruppen begleiten zu dürfen. Von dem ersparten Geld baute sie das gemeinsame Haus zu einem kleinen Homestay um: ein eingezogener Holzdachboden schafft platz für einfache Schlaflager für müde Wanderer. Die einfachen Matratzenlager und die dicken Decken sind nach einer anstrengenden Wandertour der reinste Luxus. Abends sitzt man dann gemeinsam an der offenen Kochstelle im Hof, über dem Feuer räuchern die Füße eines wenige Tage zuvor geschlachteten Wasserbüffels und gemeinsam bereitet man das Abendessen vor. Selbst gemachte Frühlingsrollen, Wasserbüffelsuppe und verschiedene Reisgerichte werden gezaubert. Am späten Abend sitzen wir dann gesellig zusammen, spiele Karten mit der Familie und weiteren Freunden und Nachbarn, lernen vietnameische Trinksprüche und stoßen mit selbstdestilliertem Reiswein an. Was für ein Abend. Am nächste Morgen fällt das Aufstehen etwas schwerer (der Reiswein sitzt wohl noch in den Gliedern :-)), in den frühen Morgenstunden machen wir uns auf den Weg auf zu unserem nächsten Homestay... ein Tagesmarsch liegt vor uns - aber wir sind nicht die ersten, die an diesem Morgen auf den Beinen sind. Das Dorf ist bereits zum Leben erweckt und so grüßt uns früh am Morgen bereits diese Frau entlang unseres Weges - Good morning Vietnam!